Viele Höhepunkte und ein trauriges Ende hatte das Verfolgerduell zwischen Kitzingen und dem TSV Röthlein, der sich nun in der besseren Ausgangsposition sieht.
Nach dem Schlusspfiff ging es rund. Spieler schimpften, schubsten, einige Zuschauer hüpften über die Bande und mischten mit. Ins Spielfeld waren sofort Betreuer und Verantwortliche der Bayern geeilt, die versuchten, die etwa 70 Personen auseinander zu bringen. Ein Kitzinger lief auf Röthleins Patrick Wegner zu, schlug ihm ins Gesicht, Wegner sank zu Boden. Dass es nicht völlig eskalierte, war einigen Spielern und Betreuern zu verdanken. Am Ausgang des Sportgeländes folgte fast noch eine zusätzliche Box-Runde, als Zuschauer aneinander gerieten. Die Versionen, wer angefangen hatte, waren verschieden. Die Bayern machten Röthleins Torwart Seis als Schuldigen aus, der gleich nach Schlusspfiff provoziert haben soll. Bayern-Verantwortlicher Toni Orth sprach von rassistischen Äußerungen gegenüber seinen Spielern. Die Angelegenheit dürfte wohl ein gerichtliches Nachspiel haben. Auch wenn sich das Schiedsrichter-Gespann scheinbar uninteressiert zurück gezogen hatte. "Es hat doch das ganze Spiel über nichts gegeben", war nicht nur Röthleins Trainer Markus Schmitt ratlos angesichts der Eskalation. Die Partie war ein vor allem in der ersten Halbzeit packendes Spitzenspiel, das seinem Namen völlig gerecht wurde. Es begann mit enorm druckvollen Bayern. Großpietsch und Meyer prallten zusammen, dahinter köpfte Pohlmann zum 1:0 ein (18.). Als Güntners schulmäßiger Rückpass Sarioglan fand, stand es 2:0 (24.). Doch Kitzingen verlor sein Übergewicht im Mittelfeld, auch weil TSV-Libero Hugo sich mehr einschaltete. Die erste TSV-Chance saß. Nach blendender Hamzic-Vorarbeit hatte Gebauer keine Mühe (29.). Dann fand Rückerts Pass in die Tiefe den quirligen Hamzic, der Torwart Spendel zum 2:2 überraschte (42.). Im Gegenzug spielte Güntner mit Sarioglan Doppelpass (43.), Kitzingen führte wieder. Aber Röthlein antwortete nochmals. Bei Krugs Freistoß aus dem Halbfeld über die Abwehr blieb Torwart Spendel auf der Linie kleben. Der eingewechselte Hümmer köpfte zum 3:3 ein (68.). Später hatte der eingewechselte Kraus die beste Chance für die Bayern zum 4:3, doch Seis klärte (85.). Der TSV war mit dem Punkt zufrieden. "Die Ausgangsposition hat sich für uns klar verbessert. Die Bayern sind auswärts nur halb so stark", sagte Schmitt. Von den letzten vier Spielen bestreitet Kitzingen nur noch eines daheim. Röthlein: Seis - Gebauer (58. Wegner), Calhoun, Hugo, Rückert (63. Hümmer), Meyer, Hamzic, Krug (84. Tütüncü), Ludwig, Baake.
Tore: 1:0 Pohlmann (18.), 2:0 Sarioglan (24.), 2:1 Gebauer (29.), 2:2 Rückert (42.), 3:2 Güntner (43.), 3:3 Hümmer (68.). Schiedsrichter: Schmidbauer (Leerstetten). Zuschauer: 300.
Eine starke erste Halbzeit reichte nicht. Mit viel Elan und Laufbereitschaft hatte Röthlein Durchgang eins seinen Stempel aufgedrückt, den frühen Strafstoß-Rückstand weggesteckt (15./Calhoun hatte Trapp gelegt) und obendrein auch spielerisch Gefallen hervorgerufen. In der Startminute beim Kopfstoß nur knapp das Ziel verfehlt, glückte Ludwig im Nachsetzten der 1:1-Ausgleich, nachdem SVE-Keeper Schanz einen Hugo-Kopfball zunächst an die Latte gelenkt hatte (25.). Erwehren konnten sich die Gäste des Röthleiner Dauerdrucks teils nur mit rustikalen Rettungsaktionen, vom Referee nur allzu selten geahndet. Hauptleidtragender dabei: Stürmer Frank Hugo. Zuerst am Elfmeterpunkt von Libero Osei gefällt, aber nicht geahndet (10.), dann vom mit Gelb verwarnten Gegenspieler Rittger reihenweise unsanft malträtiert - "den Schutz des Spielers gewährleistete der Schiri nicht", klagte TSV-Trainer Markus Schmitt, "stattdessen durfte sich der Manndecker bis zum Auswechseln in die Pause retten." Dass Deckelmann auf dem Weg zum 1:2 (65.) die Hand zu Hilfe genommen hatte, passte nur zu gut ins schwache Bild. Röthlein jedenfalls war damit bedient. Schlagartig vorbei war es mit der Spielkunst, vielversprechende Strafraumszenen verkamen zur Rarität (Hugos Kopfball fischte der Schlussmann aus dem Winkel/(76.). "In den zehn Minuten nach der Pause hätten wir das 2:1 machen müssen", trauerte Schmitt den Möglichkeiten nach von Patrick Braun (51./Kopfball) und vor allem der von Klaus Baake, der aus fünf Metern am Torsteher scheiterte (52.). In der Defensive längst zu Stabilität gelangt, suchte der SVE, ab dem Seitenwechsel mit Torjäger Sepik verstärkt, über Konter die Vorentscheidung. Rieth zimmerte die Kugel zunächst nur an die Latte (83.), eine Minute später aber war es soweit: Nach unwiderstehlichen Antritt von der Mittellinie hämmerte Trapp sein zehntes Saisontor unter die Latte.
Markus Schmitt trainiert seit 1999 den TSV Röthlein, führte ihn 2001 aus der Fußball-Bezirksliga in die Bezirksoberliga. Der 38-jährige Außendienstleiter betreute von 1996 bis 1999 auch die Korbballerinnen der TG 48 Schweinfurt und wurde mit ihnen drei Mal deutscher Meister. 
Mit einem hart erkämpften Unentschieden hielt sich der TSV Röthlein an der Tabellenspitze. Dem TSV Knetzgau hilft dieser Punkt im Abstiegskampf kaum weiter. Echte Derby-Atmosphäre kam vor 120 Zuschauern nur selten auf. Die über die gesamte erste Hälfte sehr verhalten wirkenden Gäste gerieten in der zehnten Minute in Rückstand, als Oliver Fritscher nach einem schnellen Spielzug Sebastian Warmuth bediente, der aus vollem Lauf ab zog. In der Folge kam der Spitzenreiter leicht auf, doch die Gastgeber ließen mit disziplinierter Deckungsarbeit kaum etwas zu. Ausnahme: Frank Hugos Kopfball, den Knetzgaus Keeper Michael Geier ans Lattenkreuz lenkte (28.). Nach der Pause nahm der Röthleiner Druck spürbar zu. Doch ehe Thomas Ludwig per Strafstoß den Ausgleich an brachte (59.), hätten Warmuth und Fritscher das 2:0 machen müssen. Aber beide rutschten an Marco Burgers scharfer Hereingabe vorbei (51.). Kurz nach dem 1:1 hätte Ludwig fast noch eins drauf gesetzt, traf aber aus Nahdistanz nur das Außennetz (61.). In der Schlussphase rafften sich die Gastgeber trotz Dezimierung - Thomas Krönert hatte nach wiederholtem Foulspiel Gelb-Rot gesehen (70.) - noch einmal auf. Doch Peter Gerber per Freistoß (80.) wie auch Burger und Warmuth (beide 89.) war kein Glück beschieden. Knetzgaus Abteilungsleiter Otto Wölfel kommentierte leicht angefressen: "Wir waren auch in Unterzahl dem Siegtor näher. Vorher wäre ich mit einem Unentschieden zufrieden gewesen, aber jetzt sage ich: Wir haben zwei Punkte verschenkt." Röthleins Trainer Markus Schmitt war nur in der zweiten Halbzeit mit der Leistung seiner Jungs einverstanden: "Im Großen und Ganzen ist das 1:1 in Ordnung. Dieser Punkt kann für uns am Ende Gold wert sein." 
Ein hart erkämpfter, aber verdienter Sieg für den TSV Röthlein, der seinen Vorsprung an der Tabellenspitze wegen des Erlenbacher Ausrutschers in Rödelmaier sogar ausgebaut hat. Obwohl Referee Hemmerich drei Ampelkarten verteilte (die kurioseste erhielt Thomas Ludwig, weil er sich beim Auswechseln zu viel Zeit ließ), blieb die Partie in einem vernünftigen Rahmen. Die Gastgeber waren im Vorwärtsspiel klar überlegen, ihre Stärksten aber die beiden Manndecker Mirco Meyer (gegen Kirsch) und Raoul Peks (gegen Aloe). Der blasse Tabellenvierte aus Frammersbach trug nur bei einigen Standards Ansehnliches zu einem Spitzenspiel bei. Ansonsten besaß der TSV ein Übergewicht - auch an den raren Gelegenheiten. In der 43. Minute beendete Ludwig ein Solo noch mit einem Schuss ans Außennetz, doch nach der Pause fielen die fälligen Treffer: Erst war Klaus Baake nach einem Freistoß von David Calhoun per Kopf zur Stelle (56.), dann erhöhte Frank Hugo nach schöner Einzelleistung auf 2:0 (85.). TSV-Trainer Markus Schmitt lässt keinen Zweifel: "Auf Rang vier haben wir jetzt gehörigen Abstand. Nun muss unser Ziel sein, einen der beiden ersten Plätze zu behaupten."
Mit den beiden Landesliga-Absteigern Bayern Kitzingen und SV Erlenbach sowie dem Überraschungsteam TSV Röthlein haben sich an der BOL-Spitze drei Mannschaften eingenistet, die von dort im Frühjahr nur noch schwer zu verdrängen sein werden. Kitzingen (sechs Siege zum Saisonauftakt) war seit dem dritten Spieltag Tabellenführer und schnappte sich dank der besseren Tordifferenz die inoffizielle Herbstmeisterschaft. Auch wenn Röthleins Abteilungsleiter Holger Gessner einwirft: "Wir sind Herbstmeister, wir haben Kitzingen im direkten Duell besiegt." Erlenbach wiederum ist stolz auf seine glänzenden Werte: Meiste Tore (44), wenigste Gegentore (16).
Da hat Röthleins Coach Markus Schmitt die Konkurrenz mal wieder ganz schön an der Nase herum geführt, als er vor Saisonbeginn davon sprach: "Heuer geht es für uns ganz klar nur gegen den Abstieg." 
Fussball Punktgleich, torgleich, siegreich - der TSV Röthlein teilt sich mit Kitzingen nach dem Schlagerspiel die Tabellenführung, fühlt sich mit dem 1:0 und einem Spiel weniger aber insgeheim als Erster. Immer, wenn die Bayern als Spitzenreiter nach Röthlein reisen, fahren sie ohne die Tabellenführung wieder zurück. Das war vor zwei Jahren so, als der TSV als Aufsteiger herausforderte (5:2). Das war gestern so, als Kitzingen als Landesliga-Absteiger abermals favorisiert erschien - und erneut unterlag. "Wir sind Erster und nach elf Spieltagen ungeschlagen", berief sich TSV-Trainer Markus Schmitt auf Fakten, "besser geht es nicht." Nur wie das bei Spitzenspielen oft so ist, hielt auch dieses nicht, was es versprach. Wenig Spielfluss, wenig Torraumszenen - hauptsächlich packende Zweikämpfe und ein dünner Vorsprung der Heimischen sorgten bis in die vierminütige Nachspielzeit für Spannung und Dramatik. "Beide waren nicht auf dem Niveau, auf dem sie spielen können", urteilte Martin Stöhr, der Bayern-Coach. Der alles entscheidende Treffer resultierte obendrein aus einem Eigentor: S. Rückerts scharfen Freistoß klatschte Torwart Franz-Josef Ternes seinem Kollegen Czeslaw Jurkiewicz derart wuchtig gegen das Schienbein, dass der Libero nicht mal mehr ausweichen konnte (8.). Eine kuriose Führung, aber auch eine verdiente: Röthlein hatte die erste halbe Stunde klar beherrscht und Ludwig bei Kopfball (2.) und zwei Direktabnahmen (10., 15.) Maß genommen. Einen Baake-Kopfball lenkte der Torsteher an die Latte (34.). Nach dem Wechsel übernahm Kitzingen das Kommando - aber nur für zehn Minuten. Dann war der Elan verpufft und die Ideen ebenso. Mit langen Bällen war der heimischen Abwehr um Aushilfs-Libero Hugo und dem bärenstarken Wegner (klärte auf der Linie gegen Rzepka/29.) nicht beizukommen. Dass Rzepka und Pohlmann in der Nachspielzeit Rot sahen für Unmutsäußerungen gegenüber dem Referee, kann den Bayern in den nächsten Wochen teuer zu stehen kommen. 
David Calhoun spielt seit seinem vierten Lebensjahr beim TSV Röthlein - und dort will er auch bleiben. Motivator, Meinungsbildner, Teamspieler - der lobenden Attribute sind offensichtlich nie genug, wenn es sich um David Calhoun handelt. Man könnte über ihn auch sagen: Siegeshungrig, einsatzfreudig, zuverlässig. Oder "Integrationsfigur" und "Stabilitätsfaktor", wie sein Trainer Markus Schmitt meint. Keine Frage: Der 32-jährige Amerikaner (geboren in Würzburg, aufgewachsen in Röthlein) steht auf dem Zenit seiner sportlichen Laufbahn, genießt im Mannschaftskreis volle Anerkennung und zahlt die Wertschätzung Woche für Woche mit Top-Leistungen zurück. Früher vorwiegend als Manndecker eingesetzt, ist er nach dem endgültigen Abschied der Röthleiner Galionsfigur Klaus Keller dessen würdiger Nachfolger auf dem Libero-Posten. Und diese Rolle scheint ihm zu behagen: "Da hat man mehr Freiheiten und Möglichkeiten. Und außerdem werden die Stürmer immer jünger." Nur nicht in Röthlein. Da sorgen die Routiniers Henry Gebauer (32), Thomas Ludwig (33) und Klaus Baake (37) für den nötigen Offensiv-Schwung. Torjäger Frank Hugo ist mit seinen 28 Jahren einer der Jüngeren beim TSV, der sich anschickt, den BOL-Gipfel zu erklimmen. Das Spiel gegen Kitzingen wird für alle Röthleiner zur ultimativen Standortbestimmung. Calhoun lobend: "Das ist eine gute, erfahrene Mannschaft. Der Titel geht nur über Kitzingen." Der kaufmännische Angestellte bremst ganz bewusst die aufkommende Erwartungshaltung: "Oben mitspielen, macht Spaß, umso mehr, wenn man es nicht erwartet hat. Aber die Landesliga ist kein Ziel, höchstens ein Traum." Fast bedächtig fügt er hinzu: "Dafür wären wir wohl nicht stark genug." Bescheidenheit eines Kämpferherzens ("Privat bin ich nicht so energisch"), dessen Bruder Charles schon genügend Landesliga-Erfahrung (beim FC Haßfurt und der DJK Schweinfurt) gesammelt hat. Und auch Calhoun II hätte schon eine Liga weiter oben Fuß fassen können, hätte er das Angebot des TSV Aidhausen vor Saisonbeginn angenommen. Aber das kam nicht in Frage: "Ein Wechsel war nie ein Thema. Ich bin seit meinem vierten Lebensjahr beim TSV Röthlein, und da bleibe ich auch." Alles Einstellungssache. Calhoun: "Ich bin stolz darauf, von der C-Klasse bis zur Bezirksoberliga hoch gekommen zu sein - und zwar mit meinem Heimatverein." Da ist er nicht der einzige. Bis auf zwei, drei Ausnahmen besteht die Mannschaft des TSV Röthlein nur aus Einheimischen, und Gelder fließen sowieso nicht. Calhoun: "Unsere Zuschauer würden eine Legionärs-Truppe nicht akzeptieren." Die jetzige dagegen (in dieser Runde noch ungeschlagen) könnte sich auf Jahrzehnte hinaus der Verehrung sicher sein, würde sie den großen Sprung bewerkstelligen. "Alles eine Kopfsache", sagt der zweifache Vater, "wir müssen auch unsere Serie richtig einschätzen. So konstant haben wir nicht gespielt, die meisten Siege sind knapp ausgefallen. Aber das Abwehrverhalten hat sich verbessert, und vor allem unsere Jungen wie Patrick Wegner und Patrick Braun haben einen großen Schritt nach vorn gemacht". Letzte Frage: Wie kommt ein US-Boy, Sorte locker-lockig-flockig, ausgerechnet zum Soccer? "Außer Bolzen hat es in Röthlein nichts gegeben."
Eins - drei - eins: Keine neue Notrufnummer, sondern die Spielstatistik des TSV Knetzgau (8./6) in der neuen Saison. Wächst da ein neuer Remis-Spezialist heran? Auch beim Auftritt in Röthlein (3./13) wäre Knetzgaus Trainer Hubert Knorz mit einer weiteren Punkteteilung einverstanden: "Meine Jungs müssen nur endlich Konstanz rein bekommen. Ich traue uns durchaus eine Überraschung zu." Auf Braunersreuther und Burger kann Knorz wieder zurück greifen. Seine Hoffnung: "Gegen die erfahrenen Röthleiner Stürmer kann unsere Abwehr ihre Reifeprüfung ablegen." Die Röthleiner Verantwortlichen sind über den unverhofften Spitzenplatz selbst überrascht. "Ich bin völlig verblüfft, habe eigentlich keine Erklärung dafür", sagt Abteilungsleiter Holger Gessner zum bisher besten Röthleiner BOL-Start überhaupt. Dann fällt ihm doch noch etwas ein: "Die Jungen wie Patrick Braun haben ihre Sache hervorragend gemacht. Dass die Routiniers lange gefehlt haben, hat man nicht bemerkt." Und Trainer Markus Schmitt fügt an: "Durch die endlich einsetzbaren Turgay Tütüncü und Aladin Hamzic ist der Konkurrenzkampf angeheizt worden." Die Aussichten scheinen auch weiter günstig, denn bis auf Gebauer (ist wieder im Lauftraining) kann Schmitt alle Mann einsetzen, auch Ludwig und Krug sind wieder fit. Und gegen Knetzgau wurde zu BOL-Zeiten noch nie verloren. Gessner hofft nicht nur des heutigen Abend-Termins wegen auf regen Besuch: "Das ist praktisch unser einziges Derby."
Einen glücklichen Sieg fuhr Röthlein in der Kurstadt ein. Zwar zeigte die Elf von Trainer Markus Schmitt im ersten Durchgang die bessere Spielanlage, scheiterte aber zumeist an der guten Abwehr der Bad Kissinger. Doch auch die Defensive der Gäste erledigte ihre Aufgabe prima, konnte drei hochkarätige Chancen der Heim-Elf zu nichte machen. Im Stile einer Klasse-Mannschaft nutzte der TSV die erste Unachtsamkeit in der Verteidigung der Gastgeber. Marco Lümmel ließ sich das Leder abjagen und der Ball kam auf Klaus Baake, der frei vor dem Bad Kissinger Tor auftauchte und zur Gäste-Führung einschieben konnte (30.). Nach der Pause wurde Röthlein zusehends in die Defensive gedrückt, der FC hatte erneut einige gute Einschuss-Gelegenheiten. So rettete die TSV-Abwehr unter anderem gegen Thomas Omert, Daniel May und Rainer Graumann. Durch den Sieg hat sich der TSV oben festgesetzt, ist jetzt Dritter. 
Eine durchschnittliche Leistung reichte Röthlein, um den Tabellenvorletzten mit einer ordentlichen Packung nach Hause zu schicken. Nach viel Mittelfeld-Geplänkel und wenig Torraumszenen bedeuteten die ersten beiden gelungenen Aktionen, beide Male nach Vorstößen von Manndecker Meyer, bereits die halbe Miete: Von Hugo bedient, sorgte Sven Rückert mutterseelenallein vor dem Gäste-Keeper für die Führung (23.), vier Minuten später traf Krug mit voller Wucht aus 25 Metern zum 2:0. Die Gäste hatten ihre beste Aktion, als Filbig kurz vor dem Wechsel aus der Nahdistanz ans Außennetz schoss (44.), präsentierten sich aber alles in allem erschreckend schwach. Zehn Minuten vor dem Ende markierte Zechentmayer, als einziger Heim-Keeper Seis prüfend (76.), zumindest den Ehrentreffer. Mit schnell überbrücktem Mittelfeld und teils flüssigen Kombinationen machte Röthlein aus einer Reihe von Möglichkeiten noch drei blitzsaubere Tore: Hugo nahm eine S. Rückert-Flanke volley zum 3:0 (57.) und verwandelte eine Hümpfer-Ecke per Kopf zum Endstand (86.). Dazwischen schlenzte Baake maßgerecht (69.).
Souverän nahm der FC 05 Schweinfurt die Hürde Röthlein und siegte auch im Ergebnis standesgemäß. "Ich habe nix zu meckern", gab sich Nullfünf-Trainer Hans-Jürgen Boysen zufrieden, "wir haben einiges ausprobieren können und das Ergebnis war nie in Gefahr". Zustande gekommen war das barocke Resultat freilich erst, als beim drei Klassen niedriger angesiedelten Herausforderer in der Schlussphase die Kräfte nachließen und Schweinfurt in sieben Minuten drei Mal einschob (83., 86., 90.). Folge freilich auch des Powerplays, das der Regionalligist von der ersten Minute an aufzog. In Hälfte zwei war ausschließlich Einbahnstraßen-Fußball geboten. Ein Konter, den Baake daneben setzte, war im zweiten Abschnitt die einzige Möglichkeit für die Hausherren (82.), FC 05-Libero Kolinger fing alle langen Bälle ab. Weitaus besser sah es für Röthlein in der ersten halben Stunde aus, als die Grün-Weißen zwar ordentlich aufs Gaspedal drückten, aber kaum zur Torchancen kamen. Der Bezirksoberligist hielt gut dagegen und hätte auch ohne die Offensivkräfte Ludwig, Hamzic und Gebauer durchaus in Führung gehen können: Hugo köpfte drüber (5.), Baake schlenzte vorbei (14.) und scheute später den Abschluss (22.). Den Knick im Röthleiner Spiel brachte das 0:1, als Sell die Kugel Handreck vor die Füße klatschte (26.). Der keineswegs überzeugende Popovic legte nach (39.) und ließ beim 0:3 den Ball durch für Galuschka (45.). El Barhami, nach seinem Wechsel auf rechts Schweinfurts Stärkster, leistete zu den schnellen Treffern nach Wiederbeginn zweimal die Vorarbeit (52., 55.).
Ohne fünf Stammspieler und mit Calhoun zunächst nur auf der Bank musste sich Röthlein gegen den Vorjahres-Fünften mit einer Nullnummer zufrieden geben. Hohes Tempo und ein offener Schlagabtausch sorgten für eine erste Hälfte voll Rasse, dafür aber mangelte es an Klasse. Im Zusammenspiel blieb Röthlein vor allem im Mittelfeld vieles schuldig, meist suchte es sein Glück in langen Bällen auf die Spitzen. Gute Chancen ergaben sich dabei nur wenige: Bei einem Rückzieher von Hugo tropfte die Kugel nur auf die Lattenoberkante (22.), Hamzic sah seinen Schuss abgeblockt und köpfte nach dem folgenden Eckball drüber (54.). Baakes starken Antritt fingerte der Gäste-Keeper noch um den Pfosten (70.). Die klareren Möglichkeiten hatte in den ersten 45 Minuten hingegen Pflaumheim. Als Heim-Keeper Sell aus dem Torraum gelaufen war, köpfte Geiß am leeren Kasten vorbei (28.). Und unmittelbar vor dem Pausensignal warf sich Sell dem freistehenden Ambrosch erfolgreich in die Schussbahn. Nach dem Wechsel ließen Libero Meyer und eine disziplinierte Hintermannschaft keine Gefahr vor Röthleins Gehäuse aufkommen.